NeuroSonanz- & Novosilienz-
Metakonzept

 

Konsequenzen aus Prämisse 3

Natürliche Verhaltensmuster verknüpft mit Schmerz- oder Stresserfahrungen führen zu gestressten Verhaltensmustern. Verhaltensmuster verknüpft mit Freude und Spaß führen zu begeisternden Verhaltensmustern (Glück).

(Zunächst eine Wiederholung:)

- Zu jedem stressenden und gestressten Verhaltensmuster gibt es eine stressfreie Alternative: ein klares natürliches Verhaltensmuster.

Vier Beispiele:

 

Beispiel 1: "Neid" ist ein gestresstes Verhaltens(Fühl)muster.

Das stressfreie natürliche Verhaltensmuster ist Mitfreude: Einem eigenen Wunsch folgen - Die Erfahrung machen, diesen Wunsch nicht erreichen zu können - Vom Wunsch loslassen und ihn verabschieden - Beobachten, dass einem anderen Menschen eine sehr ähnliche Wunscherfüllung gelingt - Sich beim Beobachten mit ihm in "Resonanz" mitfreuen.

 

Beispiel 2: "Ärger" ist ein gestresstes Verhaltens(Fühl)muster.

Das stressfreie natürliche Verhaltensmuster ist Loslassen und Lernen: Ein eigenes Ziel verfolgen - Die Erfahrung machen, dass diese Zielerreichung aktuell aus irgendeinem Grund blockiert ist oder verhindert wird - Während dieser Blockade vom eigenen Ziel vorübergehend loslassen und sich darum kümmern und lernen, wie diese Blockade gelöst werden kann, um das Ziel letztendlich doch noch erreichen zu können.

Ist das Ziel durch die Blockade nachträglich nicht mehr erreichbar, dann kann man im stressfreien Zustand komplett von der Zielerreichung loslassen. Taucht dabei ein Gefühl der Trauer auf, dann kann man sich vollständig vom Ziel emotional verabschieden, bis das Trauergefühl komplett verschwunden ist. Auf diese Weise hat man aus der Situation optimal dazugelernt.

 

Beispiel 3: "Strenge/Härte/Schuldzuweisung" ist ein gestresstes Verhaltensmuster.

Das stressfreie natürliche Verhaltensmuster ist geduldige Klarheit: Ein eigenes Ziel klar vor Augen haben - Störungen in Form einer "zielbezogenen Wertung" freundlich, klar und geduldig immer wieder als "Störung bezogen auf das eigene Ziel xyz" kommunizieren - Geduldige und klare Grenzen in Form einer "zielbezogenen Wertung" setzen ("Das passt leider nicht zu meinem Ziel xyz"). Reagiert das "störende" Gegenüber nicht auf diese Klarheit und passt sich nicht in der Mitspieler-Rolle an, dann ergreift man entsprechend klare Maßnahmen. Dabei kommuniziert man freundlich, dass das Gegenüber keine Schuld daran hat, dass man selbst dieses Ziel xyz verfolgt, dass man auf dieses Ziel bezogen eine Wertung ausspricht und nun entsprechende Maßnahmen ergreift, um dieses Ziel auch zu erreichen.

 

Beispiel 4: "An Zielen festhalten" ist ein gestresstes Verhaltensmuster. Hinter dem Festhalten steckt die Angst davor, etwas zu verlieren, wenn man loslässt. Die Angst und das Festhalten führen dazu, dass wir uns bei einem Hindernis gezwungen fühlen, loslassen zu "müssen". Das führt zu einem weiteren Verlustschmerz, der das gestresste Verhaltensmuster verstärkt.

Das stressfreie natürliche Verhaltensmuster ist die fesselnde Begeisterung. Hier sind wir ebenso voller Energie dabei, konzentriert ein Ziel zu verfolgen. Aber nicht mit einer unterschwelligen Angst vor einem Verlustschmerz, falls das Ziel nicht erreicht werden kann. Mit der fesselnden Begeisterung folgen wir konzentriert und voller Vorfreude einem Ziel und können uns gleichzeitig bei jedem Hindernis sofort unterbrechen lassen und begeistert und voller Hoffnung erforschen und dazulernen, wie wir das Ziel noch besser erreichen können.

 

- Da Verknüpfungen im Gehirn neu gestaltet werden können, können gestresste Verhaltensmuster durch verschiedene Methoden (Wahlmöglichkeiten) entstresst werden. Dadurch werden sie wieder zu stressfreien Verhaltensmustern. Allerdings haben sich diese Verhaltensmuster durch die verarbeitete Stresserfahrung in ein besseres Gleichgewicht weiterentwickelt und diese Erfahrung integriert. Es wurde dazugelernt und etwas Neues erschaffen (Novosilienz).

 

- All unsere menschlichen Verhaltensmuster sind im stressfreien Zustand lebbar. Taucht einmal "natürlicher" Stress auf (als Reaktion auf eine unerwartete Gefahrensituation), kann im "natürlichen Zustand" dieser Stress frei ausgelebt und innerhalb kurzer Zeit wieder aufgelöst werden (optimale Selbstempathie mithilfe der Selbstheilungszelle oder anderen Wahlmöglichkeiten). Übrig bleibt eine klare Erfahrung, durch die man dazugelernt hat. Anschließend kann das Leben mit stressfreien natürlichen Verhaltensmustern weitergelebt werden.

Wird durch eine gegenwärtige Stress-Erfahrung ein älteres gestresstes Verhaltensmuster ins Bewusstsein gebracht (getriggert), kann auch dieses Verhaltensmuster mithilfe der Selbstheilungszelle (oder anderer Wahlmöglichkeiten) in einen angenehmeren Zustand transformiert werden - im optimalen Fall in ein stressfreies Verhaltensmuster.

 

 

Weitere Konsequenzen

 

- Laut Prämisse 2 streben wir alle nach einem individuellen Gleichgewicht. Erleben wir nun eine Verletzung, dann reagieren wir auf natürliche Weise mit dem starken Wunsch nach einem gesunden Gleichgewicht (ohne Verletzung) - also nach Heilung. Dieser starke Wunsch nach Heilung führt zu einer natürlichen "Heilungshierarchie" (s.u.): Die Verletzung rückt in den Vordergrund, sie rückt in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit (in der Aufmerksamkeitshierarchie ganz nach oben), um Schutz und einen Heilungsrahmen zu erhalten, durch den sie sich optimal wieder selbst heilen kann. Wird dieser "Heilungsprozess" gestört oder erhält nicht den Raum, den er benötigt, dann bleibt dieser Heilungswunsch so lange bestehen, bis er erfüllt wurde. Es entsteht eine chronische Verletzung verknüpft mit einem chronischen Heilungswunsch bzw. einer chronischen Heilungshierarchie (= chronische Suche = "Sucht").

Über die "Heilungshierarchie" findest Du ganz unten weitere Infos ("Weiterführende Links").

 

- Eine Konsequenz aus Prämisse 1 (Wir haben unterschiedliche Gehirne) war, dass wir uns auf natürliche Weise unsicher fühlen, wenn wir darüber nachdenken, was wohl andere Menschen denken oder fühlen. Der Umkehrschluss war, dass ein Unsicherheitsgefühl in uns darauf hinweisen kann, dass wir unsere Aufmerksamkeit gerade auf andere Menschen richten mit der (unbewussten?) Frage, was sie wohl denken oder fühlen.

Ist unsere Aufmerksamkeit auf andere Menschen zusätzlich mit Stress verknüpft, weil wir durch schmerzhafte Erfahrungen in der Vergangenheit eine stärkere Angst vor schmerzhaften Verhaltensweisen anderer Menschen haben, dann führt das dazu, dass wir uns selbst als einen "unsicheren, ängstlichen Menschen" ohne Selbstsicherheit betrachten.

Doch in "Wirklichkeit" sind wir aufgrund unserer schmerzhaften Erfahrungen nur besonders vorsichtig, wollen uns gut schützen, beobachten daher verstärkt unser Umfeld, fragen uns häufiger als sonst, was ein anderer Mensch denkt und fühlt und wie er wohl handeln wird - und diese mit Stress verknüpfte Aufmerksamkeit auf einen anderen Menschen löst zusätzlich noch eine "natürliche" Unsicherheit in unserem Gefühl aus (weil wir niemals in das Gehirn eines anderen Menschen schauen können). Wir erleben uns auf natürliche Weise vorsichtig, uns schützend und unsicher.

Dieser Zustand lässt sich verändern, wenn wir unserem Gehirn eine positive Denk-Alternative zu dem vergangenen schmerzhaften Erlebnis (oder mehreren Erlebnissen) zur Verfügung stellen, so dass wir uns wieder frei in der Wahl fühlen. Wir können frei und klar wählen, ob wir uns unsicher fragen, was ein anderer Mensch denkt, oder ob wir uns auf unsere eigenen Ziele, Wünsche und unseren eigenen Willen konzentrieren.

Wie diese Veränderung funktioniert, ist hier im nächsten Punkt zu lesen:

 

- Unser Gehirn will Energie sparen, deswegen sucht es sich immer den Weg, der am wenigsten Energie verbraucht. Dies können wir positiv nutzen: Krisen und Konflikte sind immer anstrengend und benötigen viel Energie (Aufregung, Stress etc.). Erinnern wir uns an eine unangenehme Vergangenheit oder projizieren wir eine unangenehme Zukunft und lösen dadurch unangenehme Gefühle in uns aus, dann bieten wir damit unserem Gehirn nur eine einzige Denk-Möglichkeit an: die einzig passierte Vergangenheit oder die einzig mögliche unangenehme Zukunft.

Bieten wir aber unserem Gehirn weitere schöne Denk-Alternativen an und verknüpfen diese mit der bisherigen stressigen Denk-Gewohnheit, dann wählt das Gehirn automatisch den angenehmeren Weg. Dabei müssen wir nichts "verdrängen", "bearbeiten" oder "auflösen". Es genügt, dem Gehirn eine schöne Denk-Alternative anzubieten und mit den stressigen Gedanken direkt zu verknüpfen.

Beispiel: Wir erinnern uns daran, bei schlechten Schulnoten von unseren Eltern Kritik erlebt zu haben. Und nun malen wir uns als Denk-Alternative die Fantasie aus, wie es sich angefühlt hätte, wenn bei schlechten Schulnoten unsere Eltern total liebevoll, einfühlsam und unterstützend reagiert hätten. In diese schöne Fantasie steigen wir so tief ein, bis sich diese Vorstellung so richtig gut anfühlt (Sollte diese Vorstellung uns so tief berühren, dass Tränen kommen, dann lassen wir die Tränen vollständig zu und weinen so lange, wie unser Körper weinen will). Anschließend erinnern wir uns wieder daran, wie es damals "wirklich" war. Anschließend malen wir uns wieder die positive Fantasie aus. Anschließend erinnern wir uns wieder an das Schmerzvolle. Anschließend wieder an das, wie es wirklich schön gewesen wäre. Immer wieder hin und her. Dieser permanente Wechsel trainiert unsere Verknüpfungen im Gehirn. Wir verknüpfen das Schmerzvolle mit dem Schönen.

Ab jetzt passiert Folgendes: Immer, wenn wir an das damalige Schmerzhafte denken, fällt uns gleichzeitig auch ein, wie es schön gewesen wäre.

Was passiert? Die Wirkung des Schmerzhaften lässt nach ... denn das Gehirn sucht sich nun den energiesparenden Weg: das Schöne ... - ohne das Schmerzhafte zu "verdrängen". Gleichzeitig haben wir Klarheit darüber, wie es uns gut getan hätte, was uns für zukünftige Situationen hilft. Wir haben die Wahlmöglichkeiten in unserem Gehirn erhöht.

Die "Erhöhung von positiven Wahlmöglichkeiten" im Denken, Handeln und damit im Fühlen ist der GRUNDWIRKSTOFF einer jeden Therapie.

Beispiel:

Wenn jemand seine traumatisierende Situation aus der Kindheit das erste Mal einem verständnisvollen Therapeuten erzählt, dann hat die Person nicht nur die Möglichkeit, sich an die schmerzvolle Situation in der Kindheit zu erinnern, sondern ihr Gehirn hat die Wahlmöglichkeit erhalten, ebenso daran zu denken, diese Situation einem verständnisvollen Menschen erzählt zu haben. Das ist eine neue angenehmere Wahlmöglichkeit für das Gehirn. Daher wirken sich bereits angenehme Gespräche mit einem einfühlenden, verständnisvoll zuhörenden Menschen über das schmerzvoll Erlebte positiv auf die traumatisierte Person aus - unabhängig davon, welche weitere Methode man anschließend verwendet, um die traumatisierende Wirkung des vergangenen Erlebnisses komplett aufzulösen.

 

Weiterführende Links

Video (Youtube 24 Min.): "Weinen zur Stärkung von Resilienz" - Wirkung von Tränen

Video (Youtube 36 Min.): "Was machen schlimme Erlebnisse mit uns?" - Schmerzursache "BAD END"

Video (Youtube 34 Min.): "Heilungshierarchien" (2023)

Video (Youtube 1 Std.): Heilungshierarchien beeinflussen alle (2016)

PDF-Datei: Heilungshierarchien - Wie durch Schmerz Hierarchien entstehen, die alle in ihren Bann ziehen

Text (PDF): Der Mann, der sich glücklich weinte

Video (Youtube 1Std,18Min): Ausführlichstes Video über die Selbstheilungszelle - "Meine Lösung für alles, Novosilienz in 136 Minuten, Teil 2"

Text (Lesezeit ca. 12 Min.): "Erhöhe deine Wahlmöglichkeiten durch schöne Denk-Alternativen"

 

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